
Alter ist keine Krankheit, doch man muss sich auf die Veränderungen einstellen und wie bei hochbetagten Menschen Verständnis und Geduld aufbringen. Es besteht aber auch die Gefahr, dass Beschwerden als Altersleiden abgetan werden und dabei übersehen wird, dass das Tier starke Schmerzen hat, die gelindert werden könnten. Ganz wichtig ist darum der regelmäßige Besuch beim Tierarzt. Nur er kann den Gesundheitszustand von Hund oder Katze genau beurteilen und weiß, was bei beginnender Demenz, Schmerzen und anderen altersbedingten Problemen zu tun ist!
Hier einige Tipps:
- Folgende gesundheitliche Veränderungen treten bei Hund und Katze auf: Beeinträchtigung der Sinnesorgane, allgemeine Schwächung der Muskulatur und des Bindegewebes, Abnutzungserscheinungen der Knochen und Gelenke, verminderter Stoffwechsel, Schwächung des Immunsystems.
- Als typische Verhaltensveränderungen können auftreten, z.B.: Rastlosigkeit oder extremes Ruhebedürfnis, vermehrtes Schlafen, Appetitlosigkeit, verminderter Spieltrieb, Verwirrtheit durch Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit, Kälteempfindlichkeit, scheinbar unmotivierte Lautäußerungen.
- Bei Katzen beginnen altersbedingte Verhaltensveränderungen mit etwa 11 Jahren. Weil Katzen sich in der Regel auch bei Schmerzen und Krankheiten nach außen eher unauffällig zeigen, ist es besonders wichtig, das Tier genau zu beobachten.
- Alte Tiere werden oft inkontinent und können Urin und Kot nicht halten. Es gibt spezielle Windeln für Hunde, die sehr hilfreich sind. Medikamente zur Aktivierung des Blasenschließmuskels könnten helfen.
- Auch Tiere leiden im hohen Alter oft an einer Art Demenz: die Katze vergisst dann z.B. den Standort der Katzentoilette, der alte Hund „schafft“ es nicht mehr rechtzeitig nach draußen. Für den Besitzer lästig, ist das für das Tier aber sicher keine Qual; der individuelle Fall muss mit dem Tierarzt abgeklärt werden.
- Alte Freigänger-Katzen haben manchmal nicht mehr die Kraft, sich im Revier zu behaupten und kommen mit Verletzungen nach Hause. Das Tier darum auf Wunden kontrollieren.
- Alte Hunde sollten möglichst mindestens zwei Mal täglich gefüttert werden, denn die Verdauung mehrerer kleinerer Mahlzeiten fällt leichter. Ihr Tierarzt berät Sie ggf. über ein spezielles energiereduziertes Seniorenfutter.
- Alte Hunde und Katzen haben Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch: Kontrollen und das Entfernen von Zahnstein durch den Tierarzt sind sehr wichtig, denn bei Entzündungen können Bakterien in die Blutbahn gelangen und andere Organe schädigen.
In jedem Fall gilt: Das alte Haustier ist eine „Persönlichkeit“, die nach einem langen Leben unsere besondere Aufmerksamkeit verdient hat. Ihr Tierarzt wird Ihnen behilflich sein, den Zeitpunkt zu erkennen, ab dem sich Ihr Tier quält.
Text-Quelle: www.bundestieraerztekammer.de
© by Presse Punkt, Anke Blum