Wenn ein Welpe ins Haus kommt, haben Sie sich sicherlich bereits vorab gut informiert. Hier noch einige Hinweise aus unserer tierärztlichen Sicht. Hunde-Erziehung beginnt sofort.
Bei den meisten Welpen gibt es eine sensible Phase, in der Sie Ihren Welpen positiv mit allen Anforderungen des alltäglichen Lebens konfrontieren und hier leicht positive Prägungen herbeiführen können. Diese Phase geht im Allgemeinen bis zur 16. Lebenswoche des Welpens. Wenn Sie Ihren Welpen erst mit zwölf Wochen bekommen, haben Sie nur noch vier Wochen dafür Zeit.
Beginnen Sie auch unmittelbar mit dem „Stubenrein“ werden. Gehen Sie konsequent nach der Uhr mit Ihrem Neuankömmling raus und loben Sie das erfolgreiche Geschäft. Die Sprache der Welpen ist dezent – oft ist es nur ein Blick, der Ihnen bedeuten soll, dass es eilt.
Suchen Sie sich auch eine gute Hundeschule. Diese erkennen Sie daran, dass der Trainer oder die Trainerin mit allen Welpen arbeitet und auch Streitereien schlichtet. In Ihrer Gruppe sollten verschiedenen Rassen und daher auch Größenunterschiede vorhanden sein.
Die ersten Kontakte beim Tierarzt sind oft prägend. Daher empfiehlt es sich nach einer Eingewöhnungszeit bei Ihnen daheim, den ersten Tierarztbesuch ohne Untersuchung oder Behandlung zu absolvieren.
Schauen Sie einfach mal bei uns mit Ihrem Welpen vorbei, setzen Sie sich in’s Wartezimmer und holen sich Leckerlies und viele Streicheleinheiten für Ihren Welpen ab. Auch im weiteren Hundeleben dürfen Sie uns so gerne einen Besuch abstatten!
Nicht nur den Welpen und jungen Hunden, sondern insbesondere den Senioren gilt unser besonderes Augenmerk.
Welpen werden im Alter nach einem bestimmten Impfschema geimpft.
Danach verlängern sich die Impfintervalle je nach Herstellerangaben: – Tollwut (T), Staupe (S), Hepatitis (H), Parvovirose (P ) nach 3 Jahren wiederholen – Leptospirose (L4), Zwingerhusten (Pi) jährlich wiederholen.
Bei hohem Infektionsdruck durch Parvovirose werden in manchen Zwingern die Welpen bereits in der 6. Woche nur gegen Parovirose geimpft.
Die Impfungen gegen Borrelliose und Leishmaniose empfehle ich nicht bzw. nur in Ausnahmefällen. Der Grund ist relativ einfach. Borreliose ist eine mehr als umstrittene Erkrankung bei den Hunden. Viele Hunde haben nachweisbare Antikörper im Blut – sind oder waren nie krank. Der Nachweis von Antikörpern weist hier eine Infektion nach, ob aber daraus zwingend einen Erkrankung resultieren muss, ist umstritten.
Die verfügbaren Borrelioseimpfungen sind ebenfalls umstritten in Ihrer Wirksamkeit gegen alle Borrellienarten. Sie sind in allen Fällen unwirksam gegen Anaplasmose. Diese Parasiten sind meist zusammen in einer Zecke vorhanden, allerdings ist Anaplasmose sicher krankheiterregend.
Leishmaniose ist eine schwerwiegende Erkrankung in den südlichen Mittelmeeranrainerländern. Sie kommt nicht regelmäßig bei uns vor, da die notwendigen Mücken (Sandfliegen) bei uns (noch) nicht vorkommen.
Sinnvoll ist diese Leishmanioseimpfung in meinen Augen nur für Hunde in diesen Ländern.
Für die Borreliose und Anaplasmose gibt es eine gute Zeckenprophylaxe. Verwenden Sie ein Anti-Zecken-Medikament, welches verhindert, dass sich die Zecke festbeißt und nicht die Zecken nach dem Biss tötet. Diese Spot-on-Präparate sind sehr sicher in der Anwendung und verhindern auch, dass die Hunde von den Sandfliegen belästigt werden. Keinesfalls sollten Sie Präparate für Hunde bei Katzen anwenden, da dies tödlich enden kann!
(Johannes Rau (geb. 1931), deutscher Bundespräsident 1999 – 2004)
Da unsere Hunde in den meisten Fällen mit der Nase „am Boden“ leben und alles Mögliche zu sich nehmen, können wir nicht sicher eine Infektion mit Parasiten ausschließen. Es empfiehlt sich daher, die Entwurmung in regelmäßigen Abständen (ca. drei Monate) durchzuführen. Bitte beachten Sie, dass die Entwurmungsmedikamente ein breites Wirkspektrum gegen möglichst alle relevanten Würmer aufweisen müssen. Diese sind daher verschreibungspflichtig und nur beim Tierarzt erhältlich. Die Entwurmung, die Sie in der Apotheke ohne Rezept bekommen, deckt nur ein schmales Spektrum ab.
Kotuntersuchungen sind relativ unsensitiv, wenn es um den Nachweis der Parasitenfreiheit geht. Das heißt, dass es viele Kotproben gibt, die keinen Hinweis auf Parasiten ergeben, obwohl Ihr Hund Parasiten hat (falsch negative Ergebnisse). Woran liegt es? Würmer, deren Eier und andere Parasiten werden nicht gleichmäßig und regelmäßig mit dem Kot ausgeschieden (ungleichmäßige zeitliche und örtliche Verteilung)
Sodann bringen Sie als Besitzer davon nur einen Teil zur Untersuchung mit und auch wir verwenden davon nur eine kleine Menge für die Untersuchung (Verdünnungseffekt). Beides zusammen sorgt dafür, dass nur der positive Befund (Würmer und Parasiten wurden nachgewiesen) beweisend ist.
Ein negativer Befund schließt den Befall mit Parasiten leider nicht aus.
Kotuntersuchungen sind dennoch sinnvoll, wenn es um die Beurteilung der Bakterienflora, der Kotzusammensetzung und der Kontrolle einer Therapie geht. Wenn Sie uns Kotproben zur Untersuchung bringen, dann bitte möglichst ohne Sand und Steine, auch den schleimigen oder flüssigen Anteil und am besten von verschiedenen Portionen.
Durchfall ist nicht immer gleich. Es ist hilfreich, wenn wir etwas über die Kotkonsistenz über einen längeren Zeitraum und die Kotabsatzhäufigkeit erfahren.
Hundeernährung ist ein ganz spezielles Thema und sehr rasseabhängig. Als grobe Einteilung mag Ihnen helfen, dass die Hunde über 25 kg Endgewicht andere –wesentlich anspruchsvollere – Anforderungen haben als kleinwüchsige Rassen.
Sie haben ein Futter das Sie gerne füttern würden oder Ihnen empfohlen wurde? Kein Problem – wir rechnen Ihnen durch, ob dieses Futter für Ihren Welpen aus ernährungsphysiologischer Sicht geeignet ist, wenn wir die analytische Zusammensetzung kennen.
Kommen Sie gerne auf uns zu!
Welpen sind zum Leben geboren! Lassen Sie Ihren Hund durchaus nach Belieben spielen und verwenden Sie ihren gesunden Menschenverstand.
Wenn Ihr Welpe nicht mehr kann, wird er sich hinlegen und eine Pause machen – lassen Sie Ihn dann auch. Sicherlich wird er sich wieder motivieren lassen weiter zu machen, auch über seine Kräfte hinaus. Ein fürsorgliches Auge wir das jedoch verhindern.
Das Gleiche gilt für das Treppensteigen: Ein acht Wochen alter Schäferhundwelpe wird ganz entspannt die Treppen laufen können – während ein gleichaltriger Chihuahua sicherlich erhebliche Probleme dabei haben wird. Wenn Sie Ihren großwüchsigen Welpen nicht durch spezielle Sondersituationen überbelasten, stören Ihn die drei Stufen im Eingangsbereich oder die Treppen zur U-Bahn gar nicht.
Bedenken Sie eher, dass Sie das Treppenlaufen in den ersten Wochen positiv verbinden sollten, wenn Sie später nicht einen großen Hund haben wollen, der nicht zur U-Bahn laufen will.
Die Kastration der Hündin wird derzeit zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten empfohlen.
In Amerika wird die Kastration bei der Hündin z.T. weit vor der ersten Läufigkeit durchgeführt. In Europa meist noch danach, wobei hier eine Trendumkehr in den letzten Jahren stattgefunden hat. Wenn die Hündin kastriert werden soll, empfehlen wir die Operation aus medizinischen Gründen ca. 2 Monate nach der ersten Läufigkeit. Die Hunde haben von diesem späteren Zeitpunkt gesundheitliche und verhaltensmäßige Vorteile, die überwiegen. Bei der medikamentellen Läufigkeitsunterdrückung überwiegen in unseren Augen die Risiken (Mammatumore, Pyometra, Gebärmuttervereiterung), weshalb wir diese nicht empfehlen und auch nicht durchführen.
Beim Rüden besteht seit einigen Jahren die Möglichkeit der vorübergehenden Rüdenkastration mittels Implantation eines medikamententragenden Mikrochips. Diese Möglichkeit eignet sich sehr gut für einen vorübergehende Kastration und für einen Abschätzung, ob eine Kastration auch den von Ihnen gewünschten Erfolg bei Verhaltensproblemen erbringt.
Grundsätzlich ist eine Kastration gemäß Tierschutzgesetz § 6 erlaubt, u.a. nur, wenn eine medizinische Indikation vorliegt (Amputationsverbot). Gerne beraten wir Sie hier genauer in einem persönlichen Gespräch.
Wenn Sie mit Ihrem Hund in den Urlaub fahren wollen gibt es hier einige nützliche Tipps für Sie. Je nach Urlaubsland sind bestimmte Unterlagen erforderlich, jedoch mindestens:
Nützliche Informationen für Ihr Urlaubsland finden Sie auch unter www.petsontour.de.
Sollten Sie für Ihr Urlaubsland bzw. die Rückreise eine sog. Tollwuttiterbestimmung benötigen, melden Sie sich bitte rechtzeitig, denn die Bestimmung erfordert einen Zeitraum von mindestens zehn Tagen. Für die Mittelmeeranrainerländer empfehlen wir auch einen spezielle Reiseprophylaxe, die vor den dort vorkommenden parasitären Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose oder der Herzwurmerkrankung schützt.
Gerade „Senioren“ sollten sich einem jährlichen Gesundheitscheck unterziehen. Dazu gehört neben einer ausführlichen klinischen Untersuchung auch eine Blutuntersuchung. Denn wenn unsere Hunde älter werden, können sich viele Erkrankungen einschleichen, die anfangs unbemerkt verlaufen.
Beispiele sind Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz (CNI) oder auch die Schilddrüsenunterfunktion. Deshalb empfehlen wir die routinemäßige Kontrolle dieser relevanten Werte durch eine Blutuntersuchung ab dem 6. – 7. Lebensjahr.
Wir untersuchen beim Gesundheitscheck natürlich auch die Zähne. Dennoch sollten Sie bitte auch selbst versuchen, regelmäßig die Zähne Ihres Hundes zu kontrollieren. Viele Hunde, insbesondere die kleinen Rassen leiden unter z.T. erheblichen Zahnproblemen und Zahnsteinbildung. Wenn Sie mit Ihrem Hund das Zähneputzen trainieren, leisten sie einen guten Beitrag zur Zahngesundheit.
Hunde, die viel mit Steinen und/oder Tennisbällen spielen, nutzen sich die Zähne übermäßig ab, bis hin zur Eröffnung des Nervs. Am besten vermeiden Sie diese Art von Spielgegenständen.
Ein Hinweis auf eine Zahnerkrankung kann auch eine Schwellung der Wange sein, wenn z.B. der große Reißzahn im Oberkiefer entzündet ist und sich Eiter im Zahnwurzelbereich ansammelt.
In vielen Fällen sieht man den korrekten Status erst in einer Narkose. Bei einer Zahnsanierung reinigen wir alle Zähne in Narkose mit Ultraschall und entscheiden, welche Zähne gezogen werden müssen, polieren die Zähne und „versiegeln“ sie mit einem hochwertigen Fluorlack. Dieser desinfiziert die Zähne und kräftigt den Zahnschmelz wieder.
Eine schonende Operationstechnik bei Zahnextraktionen sichert eine schnelle Rekonvaleszenz. Wenn die langen Fangzähne gezogen werden müssen, muss das entstehende Loch zwingend mit einer guten Schleimhautverschiebeplastik verschlossen werden. Ansonsten entsteht eine Verbindung zwischen Nase und Mundhöhle, welche sich in chronisch eitrigem Nasenausfluss äußert Gezielte Röntgenaufnahmen zeigen die Gesundheit im Zahnwurzelbereich.
Tierärztliche Praxis Dr. Klaus Sommer in München Großhadern
Telefon: 089 710 490 70
Fax: 089 710 490 72
Heiglhofstr. 1a in 81377 München
Sprechstunde mit Terminvereinbarung durchgehend:
Montag-Freitag: 8.00 Uhr – 18.30 Uhr
Dienstag: 8.00 Uhr – 19.30 Uhr
Samstag: geschlossen
Sie können uns auch eine Mail schicken an:
praxis@tierarzt-sommer.de