Ein Othämatom („Blutohr“) ist ein Bluterguss im Bereich der Ohrmuschel. Dabei sammelt sich Blut in Bereich der knorpligen Ohrmuschel zwischen Haut und Knorpel.
Eine häufige Ursache ist eine Entzündung im Bereich des Ohres (z.B. durch eine Allergie). Dabei können sich Hunde in diesem Bereich solange Schütteln und Kratzen, bis es zu Verletzungen von Gefäßen kommt. Auch eine Verletzung beim Spielen oder systemische Erkrankungen, die die Gefäßdurchlässigkeit oder Gerinnung beeinflussen, sind möglich.
Wenn eine Entzündung des Ohres vorausgeht, können Sie als Besitzer ein häufiges Kratzen oder Kopfschütteln beobachten. Plötzlich ist das Ohr geschwollen und hängt herunter. Wenn der Bluterguss frisch ist, ist die Schwellung weich. Erfolgt keine Therapie, wird der Erguss bindegewebig durchgebaut und das Ohr wird hart und sieht blumenkohlartig aus.
Da beim reinen Abziehen des Blutes zumeist ein Rezidiv erfolgt und das Ohr blumenkohlartig verändern kann, ist die Therapie der Wahl eine kurze Operation des betroffenen Ohres. Dabei wird die Haut an der Innenseite der Ohrmuschel eröffnet, das Blut ausgeräumt und die Haut von Innen- und Außenseite der Ohrmuschel über Nähte bzw. einen Schwamm großflächig komprimiert, damit das Blut nicht wieder nachlaufen kann. Nach ein paar Wochen werden Fäden und Schwamm wieder entfernt. Wichtig ist auch immer die gleichzeitige Behandlung der Grunderkrankung, wie z.B. eine Ohrentzündung.