Die Möglichkeiten einer Tierarztpraxis, kleine Heimtiere zu operieren, sind gewachsen, z.B. bei Eingriffen an Kiefer und Zähnen. Die Narkose ist bei den kleinen Wesen ein wichtiges und entscheidendes Thema. Es stehen unterschiedliche Narkosemethoden zur Verfügung, sowohl Mehrstufennarkosen und kombinierte Injektionsnarkosen als auch Gas-Narkosen – Ziel ist es, für die Tiere, die ein geringes Körpergewicht mitbringen, das Risiko der Anästhesie so gering wie möglich zu halten.
Meerschweinchen & Co neigen zu Störungen von Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel und Thermoregualtion, die bei allen Narkoseformen in ähnlicher Weise auftreten. Deshalb ist nicht nur der Tierarzt, sondern auch der Tierhalter gefragt, eine ausgefeilte Vor- und Nachsorge zu betreiben. Hiervon hängt durchaus der Erfolg eines gelungenen Eingriffs ab. Z.B. ist es eine wesentliche Maßnahme, einem Kaninchen vor dem Eingriff eher Knollengemüse und Möhren zu verfüttern. Kohl und Blattsalate könnten im Darm aufgären und Probleme bereiten. Heu und Kräuter können auch weiterhin angeboten werden. Weniger füttern oder gar ausnüchtern – so wie es bei Hunden und Katzen üblich ist – sollte der Tierhalter das Kaninchen auf keinen Fall!
Zur Nachsorge gehört es, das Tier warm zuhalten. Eine handwarme Wärmflasche (Vorsicht vor Überhitzung) oder auch spezielle Wärmekissen, die in der Praxis zu bekommen sind, sind empfehlenswert. Spezielle kleine Bodys verhindern das Benagen der Narbe und dass Schmutz in die Wunde gelangt.
Der Tierhalter sollte im Idealfall Zeit mitbringen, das Tier einige Tage nach der Operation zu beobachten oder jemanden beauftragen, der das Tier im Auge behält. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, wann der tierische Freund wieder beginnen müsste zu fressen und kontrollieren Sie täglich die Wunde auf Entzündungen oder Blutungen. Scheuen Sie sich nicht bei Unregelmäßigkeiten den Tierarzt zu kontaktieren.
© by Presse Punkt, Anke Blum
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